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Angelika Schönborn

Malkurse

 

Privater Kunstunterricht (siehe PDF)

Malkurse für Gruppen

Kursbeispiel: Sommer-Malkurse (Struktur und Textur)


„Kunst hat eine ungeahnte, große, befreiende Kraft.„

Und diese läßt sich z.B. erleben durch Strukturen und Texturen, die in der Natur vorzufinden sind. Steine, Blätter und Baumrinden eignen sich ganz hervorragend, um mittels Frottage (Durchreibetechnik) deren Strukturen und Texturen festzuhalten.

Der Terminus technicus „Frottage“:

Als Frottage bezeichnet man eine automatische Durchreibetechnik, bei der die Maserung einer rauhen Reliefoberfläche mit Hilfe von Bleistiftschraffuren auf ein Blatt Papier oder auf Leinwand übertragen wird. Die Frottage dient der Imagination als Aktivierungsvorlage.

Entdeckt und entwickelt wurde die Frottage von Max Ernst (1891-1976). Der französische Maler und Plastiker deutscher Herkunft rief 1919 den Kölner DaDa mit Hans Arp ins Leben. Ab 1922 gehörte er in Paris dem Kreis der Surrealisten an. 1941-53 lebte er in der amerikanischen Emigration.
Sein Ausgangspunkt der Bildfindung sind primär automatische Techniken, zu denen auch die Frottage zählt.
Mit Bleistiftschraffuren auf Papier hat er die Maserungen von Holzbalken, Mauern, Fußböden etc. durchgerieben und die Frottagen als Grundlagen vieler seiner Werke benutzt.

In diesem Kurs soll es darum gehen, die ganz persönliche Wahrnehmung zu entfalten und zu schärfen und somit einen Wahrnehmungs- und Gestaltungsvorgang zu evozieren. Damit ist gemeint, dass z.B. aus der amorphen Struktur einer Baumrinde die Imagination plötzlich ein Gesicht entstehen lassen kann.
Ebenso soll das intuitive Arbeiten geschult werden.
Kombiniert werden können die Frottagen zum kompositionellen Ausgleich je nach Wunsch mit Malerei und Mischtechnik.- Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt.
Die Universitätsstadt Marburg bietet genügend lauschige Plätze und vielfältige Möglichkeiten, um Inspiration zu finden.

Die Frottage, Malerei & Mischtechnik eignet sich auch für die Illustration literarischer Werke, denen Sie besonders zugetan sind. Märchen und Fabeln wären auch denkbar, um Ihnen nur ein paar Anregungen zu geben.

Kombination mit anderen Techniken:


1.) Malerei

Sie können hierfür alle Malmittel einsetzen, die Ihnen zusagen (Aquarellfarbe, Acrylfarbe etc.). Nur sollten diese auch auf den Malträger abgestimmt sein. Aquarellfarbe benötigt ein entsprechendes Papier. Hier wir Ihnen aber der Fachhandel (z.B. Farbenhaus Jung in Marburg) gerne beratend zur Seite stehen.

2.) Mischtechnik

Bedeutet, dass die Frottagen weiterbearbeitet werden mittels grafischer Malmittel: weiße Ölkreide z.B. für Weißhöhung.

3.) Monotypie:

Der Terminus technicus:

Als Monotypie bezeichnet man das Erstellen von Einzeldrucken auf z.B. Karton, Glas, Acrylglas, Metall oder einer anderen ebenen Fläche. Der Abdruck läßt sich in identischer Form nicht wiederholen, weil er nicht mit einem Druckstock oder einer anderen halb - permanenten Matrix hergestellt wurde.

Ich persönlich arbeite sehr gerne mit der Monotypie, weil fast jede Struktur damit festgehalten werden kann und dabei immer wieder überraschende Effekte zu Tage treten.

Als Monotypie kann auch der Abdruck der eigenen Hand oder des Fußes betrachtet werden. Und das ist das erste künstlerische Ausdrucksmittel schlechthin gewesen. Denn: Vor rund 30.000 Jahren mischte der „Urmensch“ die erste Farbe – wahrscheinlich aus Beeren, Blut, Tierfett und Asche -, schmierte sie auf die Hand und ließ an den Wänden seiner Höhle Abdrücke zurück. Was man einfärben kann, kann man auch drucken. Das gilt auch für die Hände und Finger, und jeder Fingerabdruck ist natürlich einzigartig.
Versuch: Versuchen Sie zu Hause einmal, Ihre Hände und Füße zu drucken. Tragen Sie dazu Farbe auf eine Platte auf (doppelt soviel, wie Sie Zahncreme auf die Bürste drücken), walzen Sie die Farbe aus, bis sich eine glatte, ebene Schicht bildet. Drücken Sie die eingefärbte Hand dann auf ein sauberes Papierstück, das auf einer harten Oberfläche liegt. Nur wenn Sie wirklich kräftig drücken, wird der Abdruck klar. Sie können die Hand auch mit einem eigefärbten Schwamm färben. Die Farben sollten wasserhaltig sein, damit sie sich leicht wieder entfernen lassen. Solche Monotypien können Sie auch mit den Füßen ausprobieren.

Und die Einzigartigkeit soll in diesem Kurs immanent sein. Genauso, wie ein Fingerabdruck einzigartig ist, ist es auch die Wahrnehmung. Jeder Mensch hat eine einzigartige Wahrnehmung. Diese Tatsache ist uns aber leider nicht mehr so präsent, weil sie von den sog. Massenmedien verfälscht wird, durch die Massenmedien versucht wird, eine kollektive Wahrnehmung zu suggerieren.
Was die bildende Kunst betrifft, trauen wir unserem ganz persönlichem visuellen Erleben nicht mehr, weil es „Spezialisten“ dafür gibt, die uns die Kunst als solche erklären und uns sagen, was wir zu sehen haben. –
Aber:
„Richtige“ Wahrnehmung ist kein kognitives Monopol von ein paar verhältnismäßig wenigen „Spezialisten“! Dessen müssen Sie sich immer bewußt sein!

 


Materialliste



notwendige Materialien:

- Graphitstifte ab Stärke HB
- Ölkreiden in unterschiedlichen Farben (z.B. Weiß für Weißhöhung)
- unterschiedliche Papiersorten ab DinA3 in unterschiedlichen Stärken
- alte Lappen: - zum abfrottieren der Struktur
- - zum Reinigen der Hände

Erweiterung der Materialien nach Wunsch (für Malerei & Mischtechnik):

- Aquarellstifte
- Aquarellfarben
- Acrylfarben
- Pinsel
- verschraubbares Glas mit Wasser


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