Freitag, 23. März 2007,
18.00 bis 20.00 Uhr
Referentin: Angelika Schönborn, Kunsthistorikerin
Ort: Sitzungssaal Hohe Kante, Barfüsserstr.
50,
35037 Marburg, Eingang Hofstatt, hinter der
Sparkasse (barrierefrei)
Veranstalterin: FrauenKunstGeschichte e.V.
Kosten: 3 Euro (ermäßigt 1, 50 Euro)
Mitte der 1980er Jahre machte eine Gruppe von Künstlerinnen,
Schriftstellerinnen und Filmemacherinnen sich auf, den Kunstmarkt
gehörig das Fürchten zu lehren. Anlaß war die Ausstellung
„An International Survey of Painting and Sculpture“
1985 im Museum of Modern Art in New York. Unter den 169 ausgestellten
Künstlern befanden sich lediglich 13 Frauen! Die Guerrilla
Girls demonstrierten vor dem Museum in kurzen Röcken, Netzstrümpfen
und Highheels – kombiniert mit einer Gorilla-Maske. Durch
Aneignung des Symbols der männlichen Dominanz und Virilität
(King Kong) wurde das Publikum (was auch Kuratoren, Kritiker, Sammler
implizierte) in die Perspektive der erschreckten Masse versetzt.
Äußerst komisch angesichts der tatsächlichen Machtverteilung.
Anonym sind sie bis heute geblieben. Die Straßenkampfattitüde
hat sich als effektiv erwiesen:
In 14 Jahren gestalteten sie mehr als 70 Plakate und Printobjekte,
führten Aktionen durch die Sexismus und Rassismus in der Kunstwelt
ebenso anprangerten, wie Obdachlosigkeit, Golfkrieg, Vergewaltigung.
Eines ihrer bekanntesten Plakate ist „Get Naked: Müssen
Frauen nackt sein, um ins Metropolitan Museum zu kommen? Weniger
als 5 % der Künstler in der Abteilung Moderne Kunst sind Frauen,
aber 85 % aller Akte sind weiblich“ (von 1989).
|